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  • AutorenbildMichael Tauch

Gemeinsam am Klimaschutz arbeiten


Trotz anhaltender Corona-Einschränkungen findet zwischen den Partnerstädten Güglingen und Dorking ein reger Austausch statt. Zuletzt fand am 18. November 2021 ein Austausch auf Ebene der deutsch-britischen Städtepartnerschaften in der Grafschaft Surrey statt. Aus Güglingen nahmen Beate Eberhardt und Regine Maneth an der Videokonferenz teil, die sich hauptsächlich um das Thema Klimaschutz drehte. Von unserer englischen Partnerstadt Dorking waren in der Besprechung Peter Collis sowie Eleonore und Rai Patel vertreten. Nach einer Eröffnung durch Barbara Ford von der Guildford Twinning Association gab John Hobley einen Einblick in die Arbeit der British German Association und deren Arbeit für die Städtepartnerschaften. Julia Gross von der deutschen Botschaft in London berichtete noch über die Regierungsneubildung in Deutschland, bevor die eigentliche Diskussion startete. In Kleingruppen wurde über die Fragen diskutiert, ob, und wenn ja, wie sich Städtepartnerschaften im Bereich Klimaschutz engagieren sollten.

Einigkeit bestand auf beiden Seiten des Ärmelkanals, dass die Klimaerwärmung ein drängendes Problem darstellt und sowohl in England als auch in Deutschland die politische Diskussion prägt. So ist der Öffentliche Nahverkehr in beiden Ländern ein wichtiges Thema. Außerdem hat sich spätestens in der Corona-Pandemie herausgestellt, dass man nicht immer das Auto aus der Garage fahren muss, um zu einer Besprechung zu gelangen. Die vielfältigen Möglichkeiten der Videokonferenzen und deren Beitrag zum Klimaschutz werden allgemein sehr geschätzt, auch wenn dies den persönlichen Austausch nur eingeschränkt ersetzen kann. Hier gilt wie bei so vielem: Die Mischung macht es.

Die deutschen Anstrengungen zur CO2-Neutralität wurden auf englischer Seite interessiert aufgenommen. Gerade Fördermittel für Neubauten oder zur energetischen Sanierung von Häusern bis hin zum Konzept der Energiesparhäuser sind auf englischer Seite noch nicht so verbreitet. Es schien darüber hinaus auch so, dass Emissionsmessungen wie in Deutschland in Großbritannien nicht allgegenwärtig sind. Lob von britischer Seite erhielten insbesondere die Konzepte des e-Carsharing und des „Mitfahrbänkle“, das sich z.B. in Eibensbach befindet. Vielleicht kann man ja beim nächsten Ausflug nach England ein Mitfahrbänkle – oder „hitch ride bench“ in Dorking bestaunen?

Dass der Klimaschutz vor allem auch bei der jüngeren Generation ein Thema ist, ist kein deutsches Phänomen. Umso erfreulicher ist es, dass im nächsten Frühjahr beim „Europa-Konzil“ 75 Jugendliche aus allen Konstanzer Partnerstädten zusammenkommen, um ein Klimaschutzprojekt zu realisieren.

Neben dem Engagement für den Klimaschutz waren schließlich aber auch noch einige Themen der allgemeinen Zusammenarbeit zu besprechen. Gerade für Jugendliche wird der Schüleraustausch zwischen Großbritannien und Deutschland durch den Brexit komplizierter. Aktuell werden sowohl ein Reisepass als auch ein Visum benötigt, um daran teilnehmen zu können. Neben den zusätzlichen Kosten schreckt hier der bürokratische Aufwand ab. Ein Artikel der renommierten Zeitung „The Guardian“ schätzt, dass nur noch halb so viele Schüler wie bisher aus der EU nach Großbritannien kommen. Auf britischer Seite läuft daher gerade eine Petition an das Parlament, die Einreisebedingungen für Schüler zu entbürokratisieren. Die Petition kann hier eingesehen werden (auch wenn nur Briten teilnehmen dürfen): https://petition.parliament.uk/petitions/587749

Schließlich bat Barbara Ford in ihrem Schlusswort darum, dass man auch angesichts der Pandemie noch etwas Geduld haben müsse, bis wieder persönliche Treffen in größerem Maßstab möglich sein werden. Bis dahin stellen die Videokonferenzen eine gute Möglichkeit dar, sich auf dem Laufenden zu halten und sich regelmäßig auszutauschen.

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