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  • AutorenbildRoland Baumann

Harmonischer Gegenbesuch in Dorking

Zehnjährige Partnerschaft drei Tage lang gefestigt Über 30 Besucher waren vom 29. September bis 2. Oktober zum Gegenbesuch in Dorking, um das zehnjährige Bestehen der Städtepartnerschaft zu feiern. Die englischen Gastgeber warteten mit einem abwechslungsreichen Programm auf und waren sichtlich bemüht, nicht die „Brexit-Flöte“ zu spielen. Bei allen Gelegenheiten wurde sowohl von den Dorkingern als auch von den Güglingern deutlich zum Ausdruck gebracht, dass das menschliche Miteinander absolut im Vordergrund steht und politische Entwicklungen eher als unliebsame Begleitmusik gesehen werden.

Nach dem Jubiläumsfest in Güglingen zur Jahresmitte machte sich der überwiegende Teil der Gruppe nun Ende September via Omnibus und Kanalfähren-Überfahrt in Richtung Dorking auf und war natürlich froh, nach gut 14-stündiger Reise gut angekommen zu sein. Ein kleinerer Teil der Reisenden nutzte den Flieger und hatte so geringere Strapazen. Nach der Ankunft war Quartierverteilung und Vor-Ort-Verpflegung am Freitagabend angesagt.


So richtig los ging es mit der Programmfolge am Samstag - und da stand natürlich ein Besuch im Weingut Denbies an. Die Dorkinger sind auf das 107 Hektar große und mit 300.000 Rebstöcken bepflanzte Weingut berechtigt stolz - schließlich wird das englische Königshaus auch mit Rebensaft aus der Partnerstadt „versorgt“.

Während sich die einen über die Kellereiwirtschaft informieren ließen, zog es der Großteil der Gruppe vor, sich per motorisiertem Zügle durch die Weinlandschaft fahren zu lassen und - welche Überraschung - sonnenüberflutetes Herbstwetter mit toller Aussicht auf das Mole Valley genießen zu können.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Weingut war die Erkundung des „Deepdene-Trails“ angesagt. Dort wandelte man auf den Spuren eines Landsitzes, der im 17. Jahrhundert nach italienischem Vorbild angelegt worden war und danach immer mehr verkümmerte. Seit knapp 6 Jahren nimmt sich eine Gruppe Freiwilliger darum an, diesen Landschaftsgarten nach alten Zeichnungen und Fotografien zu rekonstruieren. So bekamen die Güglinger einen tollen Einblick in die Arbeit, die für den Erhalt dieses Kulturerbes mit Spenden erbracht wird.

Am Abend war dann der Besuch eines typischen Pubs angesagt. Im „Lincoln Arms“ wurde Jazz vom Feinsten geboten. Je eine Musiker-Gruppe aus England und Frankreich boten Unterhaltung nach Noten. Dazu hatte man das „Oldtime-Jazz-Quartet“ aus dem Zabergäu mitgebracht - die vier Musiker aus unserer Heimat brachten das Lokal in absolute Wallung.

Der Sonntagmorgen begann dann in der anglikanischen Kirche St. Martin mit einem Gottes- dienst, bei dem die Vertreter aus den Partnerstädten Bibelverse rezitierten. Den Güglinger Part übernahm Hanna Grotz.

Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus von St. Martin wurden Grußadressen und Geschenke zwischen den Bürgermeistern ausgetauscht. Ulrich Heckmann stellte in den Mittelpunkt seiner Ansprache, dass die Freundschaft zwischen den Menschen mehr zähle als aktuelle politische Verwirrungen. Man wolle seitens der Stadt Güglingen alles dafür tun, die zehnjährige Verbindung mit Dorking zu vertiefen und weiter auszubauen.

Dieser Wunsch wurde auch von Irene Gutbrod unterstrichen. Man sei bestrebt, die persönlichen Freundschaften auf eine breitere Ebene zu stellen und wolle sich darum bemühen, künftig mehr Vereine und jüngere Menschen für die Idee der Städtepartnerschaft zu begeistern. Chairman Simon Ling erwiderte diesen Wunsch. Er entschuldigte sich dafür, dass man die Güglinger Delegation wegen kurzfristiger Terminüberschneidungen nicht in die Town Hall zum offiziellen Empfang einladen konnte. Er wolle aber zusammen mit dem Partnerschaftskomitee aus Dorking mit versuchen, die „Vereins-Schiene“ zu bedienen. Am Nachmittag nutzten die Güglinger die Gelegenheit, die sonntäglichen Öffnungszeiten der Dorkinger Geschäftswelt nach Gusto zum Shoppen zu nutzen. Nicht wenige hatten dann bei der Heimreise mehr Gepäck aus zuvor ...

Nicht auf dem offiziellen Programm stand dann der Ausklang am Abend an. Francis Tilbury hatte spontan zu einer Abschieds-Party in ihrem Haus eingeladen - und da konnte man feststellen, wie das Verständnis untereinander gewachsen und in zehn Jahren vertieft worden ist.

Nicht zuletzt wurde dokumentarisch festgehalten, dass in ein englisches Wohnzimmer mindestens 22 Gäste und Gastgeber passen. Am Montagmorgen war wieder Bus-Rückreise angesagt. Die notwendigen Pausen für Fahrer Mario wurden dank seiner „Lenk-Kunst“ so genutzt, dass an den Autobahn-Raststätten nochmals Shopping-Angebote zu günstigsten Preisen genutzt werden konnten.



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